Vortrag, gehalten am 20. April 2012 bei der Delegiertentagung des Mühlheimer Verbandes.
Schirrmacher berichtet von seiner Erfahrung, dass Gemeinden oft Schwierigkeiten haben, über Ehe, Familie u. Sexualität offen zu reden. Gemeindeglieder wahren den „Schein“ in der Gemeinde – das „Sein“ zu Hause kann ganz anders aussehen. Der Referent weist darauf hin, dass Christen häufig den Zeitgeist von gestern gegen den Zeitgeist von heute verteidigen, anstatt ewige biblische Wahrheiten zu erklären. Vor allem junge Leute wollen wissen, was die Bibel zu solch aktuellen Themen wie „Ehe ohne Trauschein?“ oder „Sex vor der Ehe?“ sagt. Biblisch gesehen ist die Eheschließung ein nicht wieder rückgängig zu machendes Versprechen zwischen zwei Menschen vor Gott und vor Zeugen, einander ohne Einschränkung treu zu sein, vergleichbar mit dem Bund , den Gott mit uns Menschen geschlossen hat.
Schirrmacher fordert auf, sich von Standarddebatten zu verabschieden (z.B. Berufstätigkeit der Mutter), und vielmehr Seelsorge anzubieten und Lösungen zusammen mit den Ratsuchenden zu erarbeiten, die in ihrem konkreten Fall am besten sind. Man erwartet von der Kirche Kompetenz in den zwei wesentlichen Bereichen des Menschseins: 1. Arbeit und Beruf und 2. Familie, Ehe und Sexualität. Mit diesen schon im Schöpfungsbericht verankerten Themen haben Gemeinden aber oft die größten Schweirigkeiten.
Dabei kann nicht einer alleine alle Fragen und Bereiche abdecken. Daher schlägt Schirrmacher vor, sich gut zu vernetzen, damit Kirchen zu einer Drehscheibe werden, wo Ratsuchende und Rat-Bietende zusammen kommen können.
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