Im Gespräch mit mehreren lutherischen Bischöfen Tanzanias und anglikanischen Bischöfen aus ganz Afrika wurde mir wieder bewusst, dass dort die Unterscheidung in evangelikal – nicht evangelikal in weiten Teilen der Erde keinen Sinn macht und die alten evangelischen Kirchen so missionarisch und lebendig sind wie lange nicht mehr. Sie geben in Arusha den Ton an. Ihr Wunsch, Missionare nach Europa zu schicken ist groß, vielleicht können sie da ja ihre einstigen Mutterkirchen, gleich mit ins Visier nehmen, dort, wo diesen der Wunsch, andere zu einem Leben mit Jesus Christus zu führen, peinlich geworden ist  …

Die idea-Meldung zur Weltmissionskonferenz

Foto: Ein Blick auf den Kilimandscharo beim Rückflug von der Weltmissionskonferenz © Thomas Schirrmacher

Ein Blick auf den Kilimandscharo beim Rückflug von der Weltmissionskonferenz © Thomas Schirrmacher

Arusha (idea) – Ein positives Fazit haben deutsche Teilnehmer der Weltmissionskonferenz des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) gezogen. Sie fand vom 8. bis 13. März in Arusha (Tansania) statt. Der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Bischof Thomas Schirrmacher (Bonn), sagte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, ihm sei im Gespräch mit lutherischen Bischöfen Tansanias und anglikanischen Bischöfen aus ganz Afrika wieder bewusst geworden, dass dort „die Unterscheidung in evangelikal–nicht evangelikal in weiten Teilen der Erde keinen Sinn macht“. Die evangelischen Kirchen Afrikas seien so missionarisch und lebendig wie lange nicht mehr. Sie hätten in Arusha den Ton angegeben. Ihr Wunsch, Missionare nach Europa zu schicken, sei groß: „Vielleicht können sie da ja ihre einstigen Mutterkirchen gleich mit ins Visier nehmen: dort, wo diesen der Wunsch, andere zu einem Leben mit Jesus Christus zu führen, peinlich geworden ist.“

Evangelisches Missionswerk: Eigene Selbstverständlichkeiten infrage stellen

Der Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Missionswerks in Deutschland und ehemalige Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, sagte, die Begegnung mit Christen aus der ganzen Welt habe dazu eingeladen, die eigenen Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen. Dies habe er etwa bei einer Gastpredigt in einer tansanischen Gemeinde erlebt. Janssen: „Wie kann ich so sprechen, dass ich verständlich bin? Das ging mir auch beim Workshop ‚Defrosting Christmas‘ (Weihnachten auftauen) so: Wie können wir Weihnachten ohne Schnee und Dunkelheit verstehen, so dass es auch in anderen Kulturen und zu anderen Jahreszeiten verständlich wird?“

EKD-Friedensbeauftragter vom Kongress beeindruckt

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms (Bremen), erklärte, die enge Verbindung von Mission und Evangelisation, von spiritueller Gestaltung der Gebetszeiten und der sozialen und politischen Dimension habe ihn beeindruckt. So habe er in einem Seminar erlebt, wie die befreiende Kraft des Evangeliums gegenüber den Mächten der Gewalt und des Egoismus deutlich wird. Brahms: „Die Autorität und Glaubwürdigkeit des gekreuzigten Jesus Christus lässt uns im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Gewalt nicht allein, gibt Kraft und baut neue Gemeinschaften auf, die in der unmittelbaren Umgebung wirken und Gesellschaft transformieren können.“

AMD-Generalsekretär: Wort und Tat gehören zusammen

Laut dem Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, Oberkirchenrat Erhard Berneburg (Berlin/Hannover), hat die ökumenische Missionsbewegung gelernt, dass zur Mission das Zeugnis in Wort und Tat gehören. Die Weltmissionskonferenz habe betont, dass die Nachfolge mit Christi Ruf in die Nachfolge beginnt: „Die Aufgabe bleibt: Wie geben Christen das Evangelium so weiter und wie leben Christen in der Nachfolge so, dass Menschen den Ruf Christi in seine Nachfolge hören, aufnehmen und sich in die Welt senden lassen?“

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