Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz gratuliert Kardinal Michael F. Czerny SJ zum Empfang des Klaus-Hemmerle-Preises
Der Leiter der vatikanischen Entwicklungs-Behörde, Kardinal Michael Czerny, ist am 26. Januar in Aachen mit dem von der ökumenischen Fokolar-Bewegung verliehenen Klaus-Hemmerle-Preis 2024 geehrt worden. Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Bischof Thomas Schirrmacher, gehörte zu den ersten Gratulanten.
Czerny nutzte seine Ansprache, um eindringlich einen Wandel in Gesellschaft und Politik zu fordern. Die Kirche rief er dazu auf, niemals müde zu werden, ihren Beitrag zu leisten, „in dem Bewusstsein, dass die integrale Entwicklung der Weg zum Guten ist, den die Menschheitsfamilie zu gehen berufen ist“.
Der 1946 in der damaligen Tschechoslowakei geboren Michael Czerny wuchs in Kanada auf und trat mit 18 Jahren den Jesuitenorden ein. Nach seiner Priesterweihe 1973 war Direktor des Instituts für Menschenrechte in San Salvador und gründete das jesuitische Afrikanische Aids-Netzwerk. Papst Franziskus weihte ihn 2019 zum Bischof und berief ihn ins Kardinalskollegium. Seit 2022 leitet Czerny die vatikanische Entwicklungsbehörde. Bekannt wurde er als vatikanischer Migrationsexperte, der beständig eine offenere Migrationspolitik der EU und mehr Engagement gegen Menschenhandel und Ausbeutung forderte.
Michael Czerny hatte in einer bewegten Ansprache auf seine Vorfahren mütterlicherseits verwiesen, die zum Katholizismus konvertierte Juden waren, weswegen seine Großmutter in Ausschwitz starb, während seine Mutter die Internierung in Theresienstadt überlebte.
Bischof Thomas Schirrmacher hatte sich bereits vorher mit dem Kardinal getroffen und gehörte zu den ersten Gratulanten. Zu den Gratulanten gehörte auch der päpstliche Nuntius für Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, der das Amt seit 2013 innehat. Er ist mit Schirrmacher seit langem aus seiner Zeit als Generalsekretär der vatikanischen Bischofssynode bekannt.
Der zum elften Mal verliehene Preis erinnert an den früheren Aachener Bischof Klaus Hemmerle (1929–1994). Die Fokolar-Bewegung ehrt damit nach eigenen Angaben „Persönlichkeiten, die als Brückenbauer den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und Weltanschauungen fördern“. Die undotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben. Zu den Preisträgern der letzten Jahre zählten Patriarch Bartholomaios I., Rabbi Henry G. Brandt sowie Erzbischof Anastasios Yannoulatos.
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