19 Jahre nach der Gründung des „Global Christian Forum“ trafen sich die Vertreter der Weltchristenheit zu einem historischen Treffen in Genf und beschlossen seine Fortsetzung

(Bonn, 13.06.2017) Zwei Jahrzehnte, nachdem erstmals das „Global Christian Forum“ mit dem Ziel intensiveren Austausches unter den christlichen Kirchen begonnen hat, ist dieser Austausch mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden.

Bild: Die Delegation der Weltweiten Evangelischen Allianz

Die Delegation der Weltweiten Evangelischen Allianz (v.l.n.r.): Johnson, Plutschinski, Tendero, Howell, Schirrmacher © BQ / Warnecke

Die vier sogenannten „Säulen“ des Global Christian Forum, der Vatikan, der Ökumenische Rat der Kirchen, die Weltweite Evangelische Allianz und die Weltpfingstbewegung, wie auch andere vertretene Konfessionen, etwa die Orthodoxe Kirche, die sich für zwei Tage in Bossey bei Genf trafen, sind sich einig, dass das Global Christian Forum auf jeden Fall fortgeführt werden muss. Für alle ist dabei bedeutsam, dass das Forum eine Gesprächsplattform mit Offenheit für neue Gäste bleibt, aber keine Art Superkirche bildet, sich institutionalisiert oder etwa theologische oder kirchenrechtliche Grundsatzerklärungen abgibt.

Die jeweils fünfköpfigen Delegationen wurden angeführt von Bischof Brian Farrell, Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Olav Tweit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Bischof Efraim Tendero, Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, und David Wells, stellvertretender Vorsitzender der Pentecostal World Fellowship.

Die Delegation der Weltweiten Evangelischen Allianz bestand aus dem Generalsekretär Bischof Efraim Tendero (Philippinen), seinem Stellvertreter Thomas Schirrmacher, der auch für zwischenkirchliche Beziehungen zuständig ist, dem Generalsekretär der Asiatischen Evangelischen Allianz Richard Howell (Indien), dem Botschafter beim Vatikan Thomas K. Johnson (Tschechien) und dem Direktor der Business Coalition Timo Plutschinski (Deutschland). Die Brasilianerin Rosalee Velosso Ewell, Direktorin der Theologischen Kommission, konnte nicht teilnehmen, weil sie zeitgleich Dekan des ökumenischen globalen Ausbildungsprogramms für Jungtheologen in Berlin war, dass diesmal im Vorfeld des Kirchentages stattfand.

Bild: Die Teilnehmer und Mitarbeiter des Treffens zum Global Christian Forum in Bossey bei Genf

Die Teilnehmer und Mitarbeiter des Treffens zum Global Christian Forum in Bossey bei Genf © WCC / Marianne Ejdersten

Wegen der historisch einmaligen Zusammensetzung der Delegationen wurde in den Räumlichkeiten des Ökumenischen Instituts in Bossey bei Genf jedoch nicht nur die Zukunft des Global Christian Forum diskutiert, sondern erörtert, wie es überhaupt um die Einheit der weltweiten Christenheit derzeit bestellt ist. Während in großer Offenheit verbleibende Unterschiede in theologischen, zunehmend aber auch in ethischen Fragen auf den Tisch gelegt wurden, war man sich darin einig, dass es keine Zurückhaltung bei der Zusammenarbeit in gesellschaftlichen Fragen geben solle. Angesichts großer globaler Herausforderungen, die eine kraftvolle Antwort von christlicher Seite brauchen, ist es gut, sich bei vielen Fragen der gegenseitigen Unterstützung gewiss sein zu können. Dazu gehören Fragen der weltweiten Christenverfolgung, des Lebensrechtes am Anfang und Ende des Lebens genauso wie die Herausforderungen des Menschenhandels, der weltweiten Korruption oder der Folgen des Klimawandels für den Globalen Süden.


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