Es war mir eine Ehre, aus Anlass des 70. Jahresgedenkens an die Reichspogromnacht am 9.9.2008 in der neu geweihten Emmauskirche in Borna (Sachsen) zum Thema ‚Hitlers Kriegsreligion‘ zu sprechen. Sie ist eine der ältesten Wehrkichen Sachsens und wurde 2007 in einer spektakulären Leistung mit einem Spezialtransporter um 12 km versetzt, um dem Braunkohlentagebau zu weichen.
Die in großen Teilen aus dem 13. Jahrhundert stammende romanische Emmauskirche in Borna besitzt als eine der ältesten Kirchen Sachsens eine große kulturhistorische Bedeutung. Sie stand ursprünglich in Heuersdorf, musste aber dem Braunkohlenabbau im mitteldeutschen Revier weichen. Statt dem Bagger wie andere Kirchen zum Opfer zu fallen, wurde der komplette Bau im Jahre 2007 nach Borna umgesetzt. Der 3 Millionen Euro teure und 12 km weite Transport begann am 23.10.2007 und endete mit dem Einzug in Borna am 30.10.2007 und der Absetzung vom Transportfahrzeug am Reformationstag danach. Die kleine Kirche fand ihren Platz neben dem Bornaer Gotteshaus und wurde am Ostermontag 2008 wieder eingerichtet. Sie dient heute Friedensgebeten und besonderen Erinnerungsveranstaltungen, wie etwa dem Gedenken der Reichskristallnacht, zu dem ich 2008 geladen war. Die mittelalterliche, enge Athmosphäre und die Wärme in eiskalter Witterung strahlen eine einmalige Athmosphäre aus.
Informationen für Besucher der Emmauskirche gibt es hier.
Das erste Foto der Kirche oben beim Transport ist mir ein besonderer Genuss. Es wurde mir zum Einstellen von der Firma Kematherm, an der die Kirche vorbei rollte, zur Verfügung gestellt (Originalort des Fotos). So stellt sich die Firma vor: „Die Firma Kematherm Borna, ein auf Brandschutz und Wärmedämmung im Spritz- und Einblasverfahren spezialisierter Familienbetrieb, wurde im Jahr 1990 gegründet. Aus dem Kleinbetrieb mit anfänglich 2 Mitarbeitern entwickelte sich im Laufe der Jahre ein schlagkräftiges Unternehmen das heute 14 Personen beschäftigt und bundesweit tätig ist. Wurde anfangs fast ausschließlich die Dachsanierung im Spritzverfahren ausgeführt, kamen später neue Bereiche hinzu. Mittlerweile sind wir auf Wärmedämmung und Brandschutzbeschichtung im Spritzverfahren spezialisiert.“
Das zweite Foto der Kirche am heutigen Standort ist von WikiCommons freigegeben und wurde von ‚Ronnsen‘ aufgenommen (Quelle).
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