paulcmurdochDer Vorsitzende des Kuratoriums des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (Bonn, Kapstadt, Colombo), Pfarrer Dr. Paul C. Murdoch, hat eine positive Bilanz der Generalversammlung der Weltweiten Evangelischen Allianz in Pattaya gezogen. Das IIRF sei auf eine breite Unterstützung der Nationalen Allianzen gestoßen und die von den beiden internationalen Direktoren verfasste Resolution zur Christenverfolgung und Religionsfreiheit als Fazit einer der beiden großen Themen der Konferenz sei einstimmig angenommen worden. Neben dem Thema globale Armut habe gerade das Thema Christenverfolgung im Mittelpunkt der internationalen Tagung gestanden.

Noch zu keiner Zeit in der Geschichte seien so viele Christen und Kirchen in so vielen Ländern der Welt unter den Druck von Diskriminierung, Unterdrückung oder Verfolgung geraten, so Murdoch. Bis zu 200 Millionen Christen in über 60 Ländern der Welt seien von religiös-politischer Feindschaft betroffen. Die fast 700 Delegierten aus aller Welt erklärten sich in einer Resolution solidarisch mit ihren unterdrückten Glaubensgeschwistern, boten aber anderen Religionen auch Gespräche zum friedlichen Zusammenleben an. Die Generalversammlung erkläre dort auch ausdrücklich ihre Rückendeckung für das IIRF, das auf wissenschaftlicher Basis fundierte Analysen, Berichte und Studien zum Thema Religionsfreiheit im Allgemeinen und Christenverfolgung im Besonderen erstellt. Damit gehe man gestärkt in die Gespräche mit Politik und Wissenschaft.

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Murdoch zeigte sich erfreut darüber, dass mit dem auf der Generalversammlung eingesetzten neuen Generalsekretär der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, Godfrey Yogarajah, erstmals ein Vertreter verfolgter Kirchen selbst das Sprachrohr der WEA in Sachen Christenverfolgung sei. Yogarajah war zuletzt Generalsekretär der Asiatischen Evangelischen Allianz. Er folgt dem finnischen Theologen und Aktivisten Johan Candelin, der nach zehn Jahren aus dem Amt scheidet und sich zukünftig auf die von ihm gegründete Arbeit des First-Step-Forum konzentrieren wird.

Namentlich dankte Murdoch den beiden Direktoren des südafrikanischen Zweiges, Christof Sauer und Mirjam Scarborough, die auf der Vollversammlung die erste Ausgabe des wissenschaftlichen Journals des Instituts, International Journal for Religious Freedom (Internationales Journal für Religionsfreiheit) vorstellten. Die internationale Zusammenarbeit der der drei Büros des IIRF in Europa, Afrika und Asien laufe reibungslos und bringe eine Menge von Synergieeffekten aus der ganzen Welt zu Tage.

Murdoch appelliert am 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte an alle Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft, Kunst und Gesellschaft, das hohe Gut der Religionsfreiheit als Grundrecht aller Menschenrechte zu wahren und zu fördern. Das gilt sowohl für die Länder, wo es eklatante Verstöße gegen die Religionsfreiheit gibt, als auch für die Länder – etwa in Europa –, wo die Religionsfreiheit zwar für eine Selbstverständlichkeit angesehen wird, aber Gefahr läuft, einem dogmatischen Säkularismus zum Opfer zu fallen.

Dr. Murdoch ist promovierter Theologe und Pfarrer der Württembergischen Landeskirche, gegenwärtig im Gemeindepfarrdienst, und kehrt 2009 ins Albrecht-Bengel-Haus, Tübingen, zurück als Studienleiter mit Schwerpunktgebieten Missions- und Religionswissenschaften (Islam), sowie Neues Testament. Er hat an diversen theologischen Ausbildungsstätten in Asien, Ozeanien, und Europa unterrichtet. Er setzt sich seit seiner Jugend für unterdrückte und verfolgte Christen ein.

 

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