Das ZDF hat hier drei Auszüge aus meinen Interview in der Dokumentation „Gefährlicher Glaube: 2000 Jahre Christenverfolgung“ (Karfreitag, 29.3.2013, 19:30) wiedergegeben – ich versuche, die Abschrift des Rests zu bekommen. Unter derselben Webadresse findet sich auch die Doku in voller Länge.

ZDF:

„Professor Dr. Thomas Schirrmacher ist Religionssoziologe und macht sich für Religionsfreiheit stark. Seine Einschätzungen zum Thema:

‚Es ist ein Phänomen in der Weltgeschichte, dass verfolgte Minderheiten, wenn sie dann selber zur Macht gekommen sind, das was sie vorher erlitten haben, wieder anderen tun. Und ob eine religiöse Gruppe wirklich für Religionsfreiheit ist, das kann man eigentlich immer erst sagen, wenn sie in einem Land die Mehrheit stellt, und man dann die Frage stellt, wie geht ihr eigentlich mit anderen um.‘

Märtyrer auch im Christentum:
‚Das Märtyrertum als etwas Besonderes anzusehen ist, das ist gerade in den Kirchen im Nahen und Mittleren Osten, den alten historischen Kirchen noch sehr, sehr präsent. Historisch, indem die Märtyrer oft als Heilige verehrt werden, aber auch gegenwärtig. Das heißt, auch Menschen, die heute als Christen sterben, werden immer noch als Märtyrer bezeichnet und gelten eben als etwas ganz, ganz Besonderes.‘

Libanon gutes Beispiel für Zusammenleben der Religionen:
‚Der Libanon ist ein sehr schönes Beispiel dafür, dass die Bevölkerung selber vor Ort wirklich daran interessiert ist, mit unterschiedlichsten Religionen – das Christentum ist hier ja sehr weit aufgefächert, auch den Islam gibt es in vielen Varianten – friedlich zusammenleben zu wollen und die Wirtschaft, das Bildungssystem gemeinsam aufbauen zu wollen.‘“

 

2 Kommentare

  1. Horst SChmitt sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Dr. Thomas SChirrmacher,

    in der Rubrik „über mich“ behaupten Sie, als Sprecher der Evangelischen Allianz 600 Millionen evangelische Christen der Allianz (?) zu vertreten. Diese Ziel erscheint mir unglaubwürdig, woher nehmen sie diese Angabe aus welcher Statistik haben sie diese Zahl!? Über eine aufschlussreiche Antwort dankt Horst Dieter Schmitt

    • thomas sagt:

      Wie der Ökumenische Rat der Kirchen ist auch die Weltweite Evangelische Allianz in 121 der 128 Mitgliedsländer als Kirchenzusammenschluss organisiert. (Das ist etwa in der Schweiz oder Großbritannien der Fall, nicht aber in Deutschland.) Die Kirchen sind Mitglied auf nationaler Ebene. (In den 7 anderen Ländern gibt es eine Einzelmitgiedschaft, die noch einfacher zu zählen ist.) Alle Kirchen zusammengerechnet haben 600 Mio. Mitglieder (beim Ökumenischen Rat der Kirchen derzeit wohl 640 Mio.). Es gibt viele Länder, da sind es mehr als die Hälfte der Protestanten (bis zu 90% der Protestanten wie in Korea) und Länder da ist es die Minderheit der Protestanten.

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