Der Vorstand des ZOCD kann auf die Unterstützung des bayrischen Landesbischofs und EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm zählen
Bei einem ersten Arbeitsbesuch der Leitung des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland e.V. (ZOCD) im Bayerischen Landeskirchenamt in München hat der bayrische Landesbischof und Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, dem ZOCD seine Unterstützung zugesagt, insbesondere auch wenn es um Einzelschicksale von Christen im Nahen und Mittleren Osten gehe.
Der Beiratsvorsitzende des ZOCD, Bischof Schirrmacher, bedankte sich bei Landesbischof Bedford-Strohm für die langjährige Mitarbeit von Kirchenrat Hans-Martin Gloël im Beirat und für die Bereitschaft, auch in der neuen Periode diesem wieder anzugehören. Dem ZOCD sei sehr an einer Zusammenarbeit mit den deutschen Kirchen gelegen, und das gelte insbesondere für die bayrischen Kirchen, da der ZOCD dort seinen Sitz hat.
Das Zusammentreffen zwischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, zwei Abteilungsleitern der ELKB, den beiden Vorsitzenden und dem Beiratsvorsitzenden des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland beinhaltete die Vorstellung des neuen Vorstands des ZOCD sowie den Austausch über die aktuelle Situation der orientalischen Christen in Deutschland, aber auch in deren Herkunftsländern wie der Türkei, Syrien, Irak, Libanon und Ägypten. Hierbei wurde insbesondere die Frage erörtert, auf welche Weise die evangelische Kirche in Kooperation mit dem ZOCD wirksam helfen und verfolgten Christen und anderen Minderheiten beistehen könne. Dabei wurden verschiedene aktuelle Fälle von Christenverfolgung diskutiert. Landesbischof Bedford-Strohm bat darum, dass der ZOCD gut dokumentierte Fälle künftig an ihn weiterleiten möge, damit er Unterstützung leisten könne.
Dennoch gebe er zu bedenken, so der Landesbischof, dass ein öffentliches Eintreten oftmals kontraproduktiv sei, da es die betroffenen Christen erst recht in Gefahr bringen könne. Deswegen erscheine es manchmal ratsam, im Hintergrund zu wirken, um den leidenden Brüdern und Schwestern zu helfen.
Die Vertreter des ZOCD wiesen auf das bisweilen angespannte Verhältnis zwischen orientalischen Christen im Heimatland und der Diaspora hin. Auch die inner- und interkonfessionelle Solidarität lasse manchmal zu wünschen übrig. Dennoch sei unter den sieben orientalischen Kirchen in den letzten Jahren ein Annäherungsprozess zu beobachten. Der ZOCD sehe eine seiner Hauptaufgaben darin, die Einheit der unterschiedlichen Gruppierungen zu fördern.
Aus Sicht des ZOCD bestünde kein Widerspruch zwischen einer erfolgreichen Integration in Deutschland sowie der gleichzeitigen Pflege der eigenen Geschichte, Religion, Sprache und Tradition. Hierfür gebe es zahlreiche Beispiele.
Die problematische Entwicklung, wonach populistische Strömungen wiederholt versucht haben, Mitglieder des ZOCD oder dem ZOCD nahestehende Personen für ihre politischen Interessen und Ziele zu vereinnahmen, wurde ebenfalls diskutiert. Die Vertreter des ZOCD unterstrichen dabei die klare Abgrenzung des Zentralrats gegenüber rechtspopulistischen Positionen, die beispielsweise die Religionsfreiheit von Muslimen in Deutschland in Frage stellten.
Der Zentralrat bedankt sich sehr herzlich für das rund zweistündige Gespräch, an dem folgende Personen teilnahmen:
- Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern / ELKB, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland)
- Oberkirchenrat Michael Martin, Leiter der Abteilung „Ökumene und Kirchliches Leben“ der ELKB
- Kirchenrat Hans-Martin Gloël, Leiter des Referats „Ökumene und Weltverantwortung“ der ELKB, Vertreter der ELKB im Beirat des ZOCD
- Kirchenrätin Sandra Bach, Referentin des Landesbischofs
- Gabriel Georgs, 1. Vorsitzender des ZOCD
- Daniela Hofmann, 2. Vorsitzende des ZOCD
- Bischof Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, Vorsitzender des Beirats des ZOCD
- Martin Warnecke, Persönlicher Referent von Bischof Schirrmacher
Der Sitz von Landeskirchenrat und Landeskirchenamt der ELKB befindet sich im historischen Gebäudeensemble in der Katharina-von-Bora-Straße in München. Die ELKB umfasst 2,33 Millionen Gemeindeglieder (Stand 31.12.2018) in 1.537 Kirchengemeinden.
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