Die Weltweite Evangelische Allianz nahm zum ersten Mal an der Mitgliederversammlung der Internationalen Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung teil

Vom 1. bis 3. Mai 2019 nahm die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) zum ersten Mal an der Mitgliederversammlung der Internationalen Partnerschaft für Religion und nachhaltige Entwicklung (PaRD) in Kopenhagen (Dänemark) teil. Kurz zuvor, im April 2019, war der Antrag der WEA auf Mitgliedschaft bei PaRD genehmigt worden.

Gruppenbild der Delegierten bei der Mitgliederversammlung von PaRD in Kopenhagen im Mai 2019 © Internationale Partnerschaft für Religion und Entwicklung

Gruppenbild der Delegierten bei der Mitgliederversammlung von PaRD in Kopenhagen im Mai 2019 © Internationale Partnerschaft für Religion und Entwicklung

PaRD ist eine internationale Multi-Stakeholder-Plattform, in der Regierungen und zwischenstaatliche Organisationen mit verschiedenen Organisationen der Zivilgesellschaft und religiösen Organisationen zusammenarbeiten, um das soziale Kapital und die Kapazitäten verschiedener Glaubensgemeinschaften für nachhaltige Entwicklung und humanitäre Hilfe im Geiste der Agenda 2030 zu nutzen. Die Plattform wurde 2016 gegründet und ist seitdem auf 105 Mitglieder (einschließlich Beobachter) im Jahr 2019 angewachsen. Die WEA ist nun eines dieser Mitglieder.

In Kopenhagen nutzte der WEA-Vertreter Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, stellvertretender Generalsekretär der WEA für theologische Fragen, zusammen mit Lilian Kurz vom World Evangelical Alliance Sustainability Center (WEASC) die interreligiöse Plattform, um sich aktiv mit anderen religiösen Organisationen verschiedener Konfessionen sowie Regierungsvertretern und Vertretern der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union auszutauschen. Ein wichtiges Thema während der Mitgliederversammlung war der schrumpfende Handelsspielraum für zivilgesellschaftliche Organisationen und die Möglichkeiten religiöser Akteure, mit dieser Dynamik umzugehen. Darüber hinaus wurden die Bedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Regierungen, multilateralen Organisationen und Glaubensgemeinschaften erörtert. In verschiedenen offenen Forumssitzungen hatten die Mitglieder die Möglichkeit, ihre Arbeit vorzustellen und sich darüber auszutauschen, wie Religionsgemeinschaften einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten können.

Thomas Schirrmacher zusammen mit Dr. Thomas Lawo vom PaRD-Sekretariat und Rabbi Awraham Soetendorp vom Jacob Soetendorp Institute © WEA Sustainability Center

Thomas Schirrmacher zusammen mit Dr. Thomas Lawo vom PaRD-Sekretariat und Rabbi Awraham Soetendorp vom Jacob Soetendorp Institute © WEA Sustainability Center

Während des Treffens plädierten die Vertreter der WEA und des WEASC für eine neue Arbeitsgruppe innerhalb der Multi-Stakeholder-Plattform, die Fragen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der Umwelt und den Wasserressourcen behandeln soll. Das Sustainability Center der Weltweiten Evangelischen Allianz mit Sitz in Bonn ist die Kontaktstelle für das Engagement der WEA bei PaRD. Die Mission des WEASC ist es, weltweite Schöpfungsbewahrung zu stärken. Prof. Dr. Thomas Schirrmacher sagt: „Das übergeordnete Ziel des WEASC ist es, Kirchen und Gemeinden auf der ganzen Welt auszurüsten, täglich Schöpfungsbewahrung zu praktizieren, um so eine starke und einheitliche Stimme für globale Nachhaltigkeit zu werden. PaRD bietet eine internationale und vielseitige Plattform für die gemeinsame anwaltschaftliche Arbeit und den Wissensaustausch zwischen glaubensbasierten Organisationen. Hier können wir unserer Stimme Gehör verschaffen und mit Gleichgesinnten zentrale Themen der Nachhaltigkeit, wie die Schöpfungsbewahrung, voranbringen. Wir freuen uns, ein Teil davon zu sein“.

Die WEA-Vertreter haben gemeinsam mit anderen Glaubensorganisationen die Einrichtung einer neuen Arbeitsgruppe zum Thema Umwelt, Wasser und Klimaschutz erreicht. Die WEA wurde zur Co-Leiterin der neuen Arbeitsgruppe gewählt. Zusammen mit Tearfund und dem Katholischen Jugendaktionsnetzwerk für ökologische Nachhaltigkeit in Afrika (CYNESA) koordiniert das WEASC in Bonn nun die Aktivitäten der Arbeitsgruppe. Im Einklang mit der Struktur von PaRD soll sich die Arbeitsgruppe zu einem offiziellen ‚Work-Stream‘ entwickeln, von denen es bisher drei auf der Plattform gibt (1. Gesundheit, 2. Geschlechtergerechtigkeit und 3. Frieden). Es ist zu erwarten, dass der neue offizielle PaRD ‚Work-Stream‘ für Umwelt, Wasser und Klimaschutz im Laufe des Jahres 2019 seine Arbeit aufnehmen kann.

Während einer Geschäftssitzung © Thomas Schirrmacher

Während einer Geschäftssitzung © Thomas Schirrmacher

Innerhalb der WEA gibt es verschiedene Initiativen und Programme zu nachhaltiger Entwicklung. Das WEASC befasst sich mit Nachhaltigkeitsfragen aus christlicher Perspektive, trägt evangelikale Positionen und Empfehlungen zu globalen Debatten und politischen Prozessen bei und befähigt Nachfolger Christi, bei Nachhaltigkeitsbemühungen von der lokalen bis zur globalen Ebene eine Führungsrolle zu übernehmen. Zu den vorrangigen Themen des WEASC zählen die Beteiligung an globalen politischen Entscheidungsprozessen, der Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel sowie nachhaltige Städte. Darüber hinaus arbeitet die WEA Creation Care Task Force (CCTF), eine spezielle Task Force für die Umwelt, daran, evangelikale Christinnen und Christen für die Bewahrung der Schöpfung auszurüsten, und sensibilisiert sie für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt.

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