Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) diskutiert mit dem Großscheich der Al-Azhar-Universität im Vatikan

Ahmad al-Tayyib oder Ahmed Mohamed el-Tayeb (auch el Tajjeb und Ahmad Mohammad al-Tayyeb, geboren 1946 in Luxor, Ägypten) ist ein ägyptischer Islamwissenschaftler.

Er wurde im Jahr 2010 zum Scheich der Azhar ernannt. Als solcher ist er auch Großimam der al-Azhar-Moschee und gilt als eine der höchsten religiösen Autoritäten im sunnitischen Islam. Die Ernennung zum Großscheich von al-Azhar erfolgt auf Lebenszeit. In der Regierung der Arabischen Republik Ägypten hat der Großscheich kraft seines Amtes automatisch den protokollarischen Rang eines Premierministers inne und kann nur vom Präsidenten der Republik abberufen werden; als Rektor der al-Azhar-Universität hatte al-Tayyib zuvor den Rang eines Ministers inne.

Ahmad al-Tayyib ist Mitglied der Ägyptischen Gesellschaft für Philosophie, des Obersten Rates für Islamische Angelegenheiten, der Islamischen Forscherversammlung, des Vertrauensrates der Ägyptischen Radio- und Fernsehunion und Vorsitzender des Religionsausschusses der Ägyptischen Radio- und Fernsehunion. el-Tayeb lehnt die Terrororganisation „Islamischer Staat“ ebenso ab wie die Muslimbruderschaft. Er tritt für die Vorherrschaft der islamischen Religion über den Staat ein und lehnt eine Aufklärung des Islam ab.

Im Jahr 2007 gehörte er zu den 138 Unterzeichnern des offenen Briefes „Ein gemeinsames Wort zwischen uns und euch“ und 2019 unterzeichnete er mit Papst Franziskus das Dokument über die menschliche Brüderlichkeit für den Weltfrieden und das Zusammenleben. In der Enzyklika „Fratelli tutti“ aus dem Jahr 2020 wird Al-Tayyib mehrfach erwähnt.

Thomas Schirrmacher spricht zu Papst Franziskus und dem Scheich von Al-Azhar © Vatican Photo

 

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