Zur Vorbereitung einer Zentralamerikareise im September 2024, die El Salvador einschließt, hat der Präsident des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (ISHR), Prof. Dr. Thomas Paul Schirrmacher, die Botschafterin der Republik El Salvador, I. E. Florencia E. Villanova de von Oehsen, in Berlin besucht. Neben einem Austausch über die Lage der Religionsfreiheit aller Religionen einschließlich der indigenen Völker und die Frage der Trinkwasserversorgung im Land hatte Schirrmacher vor allem eine offizielle Darstellung der Inhaftierung von 78.000 Gangmitglieder erbeten.

Noch vor wenigen Jahren war El Salvador eines der gewalttätigsten Länder mit der höchsten Mordrate der Welt. Die Mordrate ging von 39 pro 100.000 Einwohner im Jahr 2019 auf 2,4 im Jahr 2023 zurück. In ganz Nord- und Südamerika steht nur noch Kanada mit 2,1 besser da. (Zum Vergleich: Die niedrigsten Mordraten haben Japan und Singapur mit 0,2, China und Luxemburg mit 0,3 und Deutschland und Indonesien mit 0,4.). Auch die allgegenwärtigen Schutzgelderpressungen, die praktisch jede Familie trafen, sind fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Die Botschafterin erklärte:

„Ein Ziel, das die Regierung von Präsident Bukele sich gesetzt hat, ist, das Image von El Salvador im Ausland positiv zu verändern. El Salvador wurde leider in der Vergangenheit eher negativ als positiv gesehen, denn die Presse und Medien berichteten selten über die guten Seiten des Landes und verkauften sich besser mit schlechten Nachrichten. Aber seitdem Präsident Bukele und sein Ministerkabinett der Kriminalität und Korruption den Kampf angesagt haben, hat sich dieses Image wie noch nie zuvor in der Geschichte zum Positiven verändert. Damit möchte ich nicht sagen, dass alles, was in der Presse stand, falsch war, sondern dass es nur die halbe Wahrheit war. Es gibt auch eine positive Seite von El Salvador, die mehr und mehr bekannt wird.“

Ihre Eminenz Florencia E. Vilanova de von Oehsen arbeitete von 1991 bis 1997 an drei Projekten der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in ihrem Heimatland mit. Sie trat 1997 als Assistentin an der Botschaft in Bonn in den diplomatischen Dienst von El Salvador ein. Fünf Jahre später wurde sie zur Vizekonsulin an der Botschaft in Berlin ernannt. In gleicher Position wechselte Vilanova 2005 an das Generalkonsulat in Washington, D.C., wo sie als Konsulin für die Hauptstadt, Maryland und Virginia zuständig war. Als Generalkonsulin im Range eines Ersten Sekretärs kehrte sie 2007 nach Berlin zurück. Vier Jahre später wurde sie Doyenne des Berliner Konsularischen Korps (BCC) und 2016 Gesandte-Botschaftsrätin und Chargé d’affaires ad interim für Deutschland und weitere von Berlin aus betreute Staaten. 2017 wurde sie Botschafterin von El Salvador für Deutschland, Polen, die Tschechische Republik und die Ukraine.

Schirrmacher wird im September einen Plenarvortrag beim The Faith and Freedom Summit IV im Lateinamerikanischen Parlament in Panama City halten, dem Organ der Gemeinschaft der Staaten Lateinamerikas und der Karibik (Community of Latin American and Caribbean States). Dabei wird er mit vielen mittel- und südamerikanischen Politikern über Fragen der Religionsfreiheit sprechen. Das Internationale Institut für Religionsfreiheit, dessen Präsident Schirrmacher ist, hat einen seiner Sitze in Costa Rica, wo der internationale Direktor des Instituts, Prof. Dr. Dennis Petri, arbeitet.

PDF-Download
 

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert