Das Internationale Institut für Religionsfreiheit (IIRF) der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) hat die neueste Ausgabe des International Journal for Religious Freedom (IJRF) veröffentlicht. Angesichts der zunehmenden Aufmerksamkeit in der Wissenschaft und des wachsenden Interesses am Thema Religionsfreiheit bei nationalen Regierungen und internationalen Gremien in den letzten Jahren, erörtert der zwölfte Band des IJRF die Auswirkungen der Religionsfreiheitsforschung auf die Wissenschaft, die öffentliche Politik und auf gefährdete religiöse Gruppen.

IJRF Cover„Trotz des wachsenden Bewusstseins gibt es wenig Konsens über die Definition und Messung der Religionsfreiheit. Auch die Wirksamkeit der Forschung zur Religionsfreiheit bei der Bekämpfung von Verletzungen der Religionsfreiheit bleibt nach wie vor unklar“,

so die Mitherausgeber Dr. Dennis P. Petri, Internationaler Direktor des IIRF, und Prof. Dr. Govert J. Buijs, Professor für politische Philosophie an der Fakultät für Geisteswissenschaften, Abteilung für Philosophie der Vrije Universiteit Amsterdam.

„In dieser Sonderausgabe werfen wir einen kritischen Blick auf uns selbst als Akademiker und denken über die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen dieser Forschung nach. Wir freuen uns, diese Ausgabe präsentieren zu können, die eine große Vielfalt an methodischen, disziplinären und geografischen Perspektiven auf die Auswirkungen der Forschung zur Religionsfreiheit abdeckt. Wir hoffen, dass diese reichhaltige Sammlung von Beiträgen mehr Forscher dazu inspirieren wird, sich in diesem Bereich zu engagieren“, so die Herausgeber.

„Von Chinas Belt and Road Initiative [„Neue Seidenstraße“] bis hin zu Flüchtlings-Asylzentren in Dänemark deckt diese Ausgabe eine Vielzahl von Themen im Bereich der Religionsfreiheit ab“,

sagte Prof. Dr. Janet Epp Buckingham, WEA-Direktorin für globale Interessenvertretung und geschäftsführende Herausgeberin der IJRF, und fügte hinzu:

„Sie wird für Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und Fachleute gleichermaßen von Interesse sein.“

Aus dem Leitartikel

Der Expertenartikel von Petri und Bujis geht der Frage nach den Auswirkungen der Forschung zur Religionsfreiheit nach und nimmt dabei die in dieser Ausgabe enthaltenen Artikel als Ausgangspunkt. In einem zweiten Expertenartikel stellen Thomas Müller, Matthew Rees und Frans Veerman die Weltbeobachtungsliste von Open Doors vor und zeigen, wie sie es ermöglicht, die Dunkelziffer der Christenverfolgung sichtbar zu machen.

Im ersten Teil dieser Zeitschrift erörtern die Autoren Methoden und Instrumente zur Bewertung der Religionsfreiheit. Jonathan Fox, der Vordenker des sehr umfassenden Religion and State Project an der Bar-Ilan-Universität, hinterfragt die vielfältigen Definitionen von Religionsfreiheit und deren Messung. Niels De Nutte und Anton Van Dyck nehmen den von Humanists International herausgegebenen Freedom of Thought Report als Ausgangspunkt und untersuchen die Aussagekraft dieses Instruments. Christof Sauer hinterfragt die konzeptionelle und methodische Komplexität, die mit der Ermittlung der Zahl verfolgter Christen verbunden ist. Dennis P. Petri stellt ein neues Instrument zur Bewertung der Religionsfreiheit vor, das „Religious Minorities Vulnerability Assessment Tool“, mit dem die Beschränkungen der bestehenden Datenerhebungen zur Religionsfreiheit überwunden werden sollen.

Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Beziehung zwischen der Forschung zur Religionsfreiheit und verschiedenen Bereichen der öffentlichen Ordnung. Jason Klocek wirft einen kritischen Blick auf die Rolle, die die Forschung zur Religionsfreiheit bei der Gestaltung der US-Außenpolitik spielen kann. Janet Epp Buckingham befasst sich mit dem Einsatz der Religionsfreiheitsforschung bei der Beurteilung von religiös begründeten Anträgen im Rahmen des kanadischen Systems zur Bestimmung des Flüchtlingsstatus. Luke M. Perez betont, wie wichtig es ist, die öffentliche Unterstützung für die internationale Politik der Religionsfreiheit zu untersuchen, und stützt sich dabei auf eine Originalumfrage unter der US-Wählerschaft. John F. Osorio stellt einen Mechanismus des interreligiösen Dialogs vor, der bei der Stadtplanung in Manizales (Kolumbien) zum Einsatz kommt.

Der letzte Teil dieses Journals beleuchtet eine Reihe blinder Flecken in der Forschung zur Religionsfreiheit. James C. Wallace geht auf die unbeachteten religiösen Dimensionen der ‚Neuen Seidenstraße“ ein. Kareem McDonald befasst sich mit der religiösen Bildung der Leiter dänischer Asylzentren. Marcelo Bartolini erforscht die Gründe für den unzureichenden Schutz der Religionsfreiheit in Mexiko. Ronald Boyd-MacMillan nimmt eine historisch-theologische Perspektive ein, um die Annahme zu entkräften, dass Verfolgung unweigerlich zu Gemeindewachstum führt.

Das IJRF soll eine Plattform für den wissenschaftlichen Dialog zu Religionsfreiheit und Verfolgung bieten. Sie ist eine interdisziplinäre, internationale, von Fachleuten geprüfte Zeitschrift, die der Verbreitung neuer Forschungsergebnisse zur Religionsfreiheit dient und Forschungsartikel, Dokumentationen, Buchbesprechungen, akademische Nachrichten und andere relevante Artikel enthält.

Das IJRF wird online kostenlos zur Verfügung gestellt. Die einzelnen Artikel sowie die vollständige Ausgabe können auf der IJRF-Website heruntergeladen werdenUm über neue Ausgaben informiert zu werden, können Sie sich für den IIRF-Newsletter anmelden.

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